Von Claudia Aldinger | 14. April 2016
Mit Analysen von Elastomerwerkstoffen unterstützt die Hochschule Merseburg einen regionalen Industriepartner*. Zum Einsatz kommt dabei der unter anderem durch KAT-Mittel finanzierte Rubber Prozess Analyzer (kurz RPA). „Unser Unternehmenspartner interessiert sich insbesondere für den Einfluss von Alterungsschutzmitteln auf die Vernetzungskinetik und die viskoelastischen Eigenschaften der Werkstoffe“, erklärt Dr. Katja Oßwald von der Polymer Service GmbH (PSM). Die GmbH ist als Aninstitut an der Hochschule Merseburg Teil des Kunststoff-Kompetenzzentrums (KKZ) Halle-Merseburg und versteht sich als Dienstleister für die kunststofferzeugende und -verarbeitende Industrie.
Um Kautschukmischungen, die unter anderem für Reifen verwendet werden, vor einem vorzeitigen Abbau zu schützen, werden Alterungsschutzmittel eingemischt. Ob und wie sich diese chemischen Zusätze auswirken, ist bisher nicht oft ausführlich untersucht worden. „Neuere Untersuchungsergebnisse deuten darauf hin“, so Dr. Katja Oßwald, „dass gleiche Alterungsschutzmittel bei unterschiedlichen Polymeren nicht in der gleichen Weise wirksam werden.“
Mit Hilfe eines wissenschaftlichen Mitarbeiters, der für sechs Monate über KAT-Mittel gefördert werden soll, wollen die Merseburger Wissenschaftler Genaueres herausfinden. Mit Hilfe des Rubber Prozess Analyzers werden einzelne Proben auf ihre viskoelastischen Eigenschaften in Abhängigkeit von der aufgebrachten Amplitude oder Frequenz bei unterschiedlichen Temperaturen untersucht.
Dazu stellt ihnen der mittelständische Industriepartner verschiedene Kautschukmischungen zur Verfügung. Mit den Erkenntnissen will der Unternehmer auf steigende Rohstoffpreise und gewandelte Kundenanforderungen reagieren. Die Merseburger Wissenschaftler können wiederum neue Erfahrungen mit aktuell verwendeten Elastomerwerkstoffen vorweisen.
Die KAT-Labore „Kautschuktechnologie und Recycling“ sowie „Künstliche Bewitterung und Alterung“, unter der Leitung von Prof. Beate Langer, Professur Kunststofftechnik/Polymerwerkstoffe, wurden 2007 im Rahmen eines EFRE geförderten Projektes „Aufbau neuer Kompetenzfelder und Errichtung von Innovationslaboratorien“ errichtet. Die bestehende Kooperation zwischen KKZ und PSM ermöglicht verschiedensten regionalen und überregionalen Industriepartnern den Zugang zu den gut ausgestatteten Laboren der Hochschule Merseburg.
Kunststoff-Kompetenzzentrum Halle-Merseburg
Polymer Service GmbH
Dr. Katja Oßwald
Tel.: 03461 46 2739
E-Mail: katja.osswald@psm-merseburg.de
Überblick über die Innovationslaboratorien der Hochschule Merseburg:
http://kkz-halle-merseburg.de/de/innovationslaboratorien/innovationslaboratorien.html
* Um seinen Wettbewerbsvorteil zu bewahren, möchte das Unternehmen an dieser Stelle nicht genannt werden.