Von Claudia Aldinger | 15. April 2014
Förderprogramme der Europäischen Union sind bislang größtenteils durch umfassende Verbundprojekte mit der Beteiligung größerer Konzerne genutzt worden. Das soll sich in Zukunft ändern. Aus dem neuen EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation „Horizont 2020“ sollen 20 Prozent der Fördermittel an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gehen.
Welche Chancen damit wirklich verbunden sind, haben wir Melanie Thurow vom EU-Hochschulnetzwerk Sachsen-Anhalt gefragt. Seit seiner Gründung hat das Netzwerk rund 150 Forschungsanträge unterstützt, in denen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus Europa gemeinsam an Forschungs- und Entwicklungsthemen arbeiten. Mehr als 70 Projekte hat das Netzwerk bis zum Abschluss begleitet.
Die Chance auf eine Förderung hat sich auf jeden Fall verbessert – auch wenn man natürlich nach wie vor mit anderen, europaweiten Antragstellern in Konkurrenz steht. Dennoch gilt: die EU will KMU stärker fördern, die innovative, marktfähige Produkte entwickeln – vorrangig in Verbundprojekten, aber auch als Einzelunternehmen.
Kleine und mittlere Unternehmen haben nach unserer Erfahrung häufig das Problem, dass ihnen weniger die Ideen als die Ressourcen für Innovationen fehlen. EU-Förderprogramme bieten insbesondere sehr gute Möglichkeiten, Personalkapazitäten in den Betrieben aufzubauen.
Insgesamt orientiert sich das Programm an gesellschaftlichen Herausforderungen und an Schlüsseltechnologien wie Biotechnologie, Nanotechnologie, neuartige Materialien, Produktionstechnologie sowie Informations- und Kommunikationstechnologie. Die EU ist darauf bedacht, nachhaltige Entwicklungen zu unterstützen, zum Beispiel wenn es um Einsparungen bei Energie oder Rohstoffen geht. Gibt es einen Bezug zu branchenweiten Herausforderungen dürfte es die größten Chancen für eine Förderung geben.
Gehen Sie nicht allein los. Die EU hat in den vergangenen Jahren vieles vereinfacht. Allerdings ist es noch immer ein komplexes System. Deshalb gibt es uns als Beratungsstelle für die Hochschulen und Universitäten. Die Frage, ob Ihr Vorhaben überhaupt Aussicht auf Erfolg hat, beantwortet Ihnen auch das Enterprise Europe Network (EEN) Sachsen-Anhalt, das auf Anfragen von Unternehmen spezialisiert ist.
Sven Erichson
Koordinator Enterprise Europe Network Sachsen-Anhalt
Schwerpunkte: Finanzierungsprogramme, öffentliche Aufträge, Austauschprogramme
Tel.: 0391 - 5 693 148
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EU-Büro Süd
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Zentrale Universitätsverwaltung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg,
Ref. 6.1 Forschungsförderung und -kooperation
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Technologie-Transfer-Zentrum
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