Von Claudia Aldinger | 27. Juni 2017
Hagen Fehse ist der neue Koordinator für zwei Leitmärkte der Regionalen Innovationsstrategie des Landes Sachsen-Anhalt. Bevor er seinen Platz an der Hochschule Magdeburg-Stendal bezog, arbeitete er sechs Jahre für die Stahlbau Magdeburg GmbH.
Weil Unternehmen bisher nicht darauf fokussiert sind, eine Strategie der Europäischen Kommission zu verfolgen. Daher ist es von Seiten des Landes unabdingbar, daraus eine Landesstrategie abzuleiten, um mit Unternehmen und Forschungseinrichtungen die gleichen Ziele zu verfolgen. So kann sich ein Industriekern bilden, der sich darauf konzentriert, eine Nachfrage zu bedienen, die auch im europäischen Kontext sichtbar wird und eine Signalwirkung ausstrahlt: Hier sind wir ein Leuchtturm, zum Beispiel für bestimmte Technologien, Produkte, Dienstleistungen.
Ja, in jedem. In Baden-Württemberg müssen sich Unternehmen um die Teilhabe an den Leitmärkten sogar bewerben. Daran sehen Sie, wie hoch das Thema angesiedelt ist.
Ich schaue zunächst unabhängig vom konkreten Produkt, wo sich Leitprojekte herauskristallisieren. Diese können sowohl an Universitäten als auch an Hochschulen angesiedelt sein und sollten möglichst in Verbindung mit der Industrie im Land entstehen, um neue Wertschöpfungsketten und neue, sichere Arbeitsplatze zu schaffen.
Sehr gern. Das würde ich mir sogar wünschen. Momentan geht es noch nicht darum, Mittel zu vergeben, aber sich für die Zeit nach 2020 zu positionieren. Und wer in den Leitmärkten seine Zukunft sieht – ein Produkt serienfertig machen will oder eine Ausgründung im Blick hat – sollte sich jetzt an mich wenden, damit ich das Projekt in die Innovationsstrategie einbringen und unterstützen kann.
Klar ist, dass wir noch viele kleine und mittelständische Unternehmen vom Mehrwert der Innovationsstrategie und einer Beteiligung überzeugen müssen. In Gesprächen und Vorträgen will ich dazu informieren und sensibilisieren, damit die Landesstrategie greifbarer wird. Erklärtes Ziel der Landesstrategie ist es, den Investitionsanteil für Forschung und Entwicklung auf das Deutsche Durchschnittsniveau zu heben. Die Unternehmen des Landes Sachsen-Anhalt zu ermutigen und zu unterstützen dieses Ziel mit zu verfolgen, um mit dieser Innovationskraft den Standort, die Unternehmen und somit die Arbeitsplätze zu sichern. Das wird uns befähigen, sich weiteren Herausforderungen zu stellen.
hat an der Hochschule Magdeburg-Stendal studiert und 2009 mit dem Bachelor of Engineering abgeschlossen. Bis auf drei Auslandsaufenthalte in Australien, Neuseeland und Südafrika ist er Sachsen-Anhalt treu geblieben. Von Januar 2010 bis Februar 2017 war er Einkäufer für die Stahlbau GmbH Magdeburg und hat dort unter anderem Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur Industrie 4.0 (digitaler Stahlbaufertiger und digitale Montagen) begleitet.
gibt es seit 2014. Darin wurden die Potenziale der Wirtschaftsregion Sachsen-Anhalt erhoben und in fünf Leitmärkten beschrieben: → Energie, Maschinen- und Anlagenbau, Ressourceneffizienz; → Gesundheit und Medizin; → Mobilität und Logistik; → Chemie und Bioökonomie; → Ernährung und Landwirtschaft. Zusätzlich wurden die Querschnittsbereiche Informations- und Kommunikationstechnologien, Key Enabling Technologies sowie Medien und Kreativwirtschaft definiert. Die Strategie dient heute dazu, den Blick auf bestimmte, Erfolg versprechende Projekte zu lenken, mit denen sich Sachsen-Anhalt in 2020 um EU-Förderungen bewerben will.
Hagen Fehse
Hochschule Magdeburg-Stendal
Kompetenznetzwerk für Angewandte und Transferorientierte Forschung (KAT)
c/o Forschungs- und Entwicklungszentrum (FEZ)
Telefon: 0391 - 886 45 27
E-Mail: hagen.fehse@hs-magdeburg.de
Homepage: www.hs-magdeburg.de
Text und Bilder (soweit nicht anders benannt): Claudia Aldinger