Von Claudia Aldinger | 3. Juni 2020
Markus Müller ist Projektmitarbeiter am Industrielabor Funktionsoptimierter Leichtbau an der Hochschule Magdeburg-Stendal, das unter anderem mit Mitteln des KAT-Netzwerks aufgebaut wurde. Um KMU für Leichtbau-Lösungen zu begeistern, versucht er, möglichst viele Risiken vorab im Labor zu klären. Ebenfalls unabdingbar für neue Projekte: der persönliche Kontakt. Mehr über seine Arbeit in der angewandten Forschung erzählt er im KAT-Gespräch:
Wir unterstützen Unternehmen bei der Umsetzung ihrer Ideen. Nach einer vorangestellten Untersuchung zur Machbarkeit, entstehen aus den Ideen gemeinsame Projekte und idealerweise später marktreife Produkte. Dabei setzen wir unter anderem Simulationen einen, mit deren Hilfe wir die Konstruktion und das Material vorab maßschneidern können. Weiterhin führen wir Prüfungen durch, beispielsweise zu den Materialeigenschaften oder zum Alterungsverhalten von Bauteilen unter zyklischer Belastung. Insgesamt reicht das Spektrum von Einzelprüfungen, über den Bau von Prototypen bis hin zur Verfahrensentwicklung und Prozessoptimierung für die spätere Fertigung.
Ich habe vor meinem Maschinenbaustudium einige Jahre als Informatiker gearbeitet. Letztlich war mir die Informatik aber zu theoretisch. Am Maschinenbau reizte mich schon immer, dass trotz aller Theorie auch praktische Versuche durchgeführt werden und man schließlich etwas in den Händen hält. Nach meinem Masterabschluss an der Hochschule Magdeburg-Stendal ergab sich dort eine Stelle als Projektmitarbeiter im Industrielabor funktionsoptimierter Leichtbau.
Infolge der Corona-Pandemie ist es derzeit schwieriger mit Unternehmen in Verbindung zu treten. Webmeetings sind ein nützliches Tool, aber können den direkten Kontakt auf Konferenzen und Messen nicht ersetzen. Grundsätzlich bin ich jedoch optimistisch, dass die wirtschaftlichen Folgen abgefedert werden können und sich zumindest nicht auf den Innovationsdrang der Unternehmen auswirken.
Oft existieren in den Unternehmen bereits Ideen zu Produkten, die mit den Mitteln des „klassischen Maschinenbaus“ nicht umgesetzt werden können. Faserverstärkte Kunststoffe bieten, abgesehen vom Gewichtseinsparpotenzial, noch viele weitere Eigenschaften, mit deren Hilfe sich spezielle Probleme lösen lassen. Bei der Auslegung und Verarbeitung sind jedoch einige Besonderheiten zu berücksichtigen. Sofern dieses Know-How nicht firmenintern vorhanden ist, ist es für KMU meist effizienter, sich von unserem Industrielabor beraten zu lassen. Die besten Grundlagen um Unternehmen für Forschungs- und Entwicklungsprojekte zu gewinnen, sind dabei gute Ideen und die Aussicht auf ein erfolgreiches Produkt. Das einzugehende Risiko minimieren wir zudem durch die bereits erwähnten Voruntersuchungen.
Für uns spielt vor allem der direkte Kontakt zu Unternehmen eine wichtige Rolle. Aber auch unsere Webpräsenz – funktionsoptimierter-leichtbau.de – und Artikel wie dieser helfen natürlich, um die nötige Aufmerksamkeit zu erhalten.
CFK ist ein Dauerbrenner im Leichtbau. Im Zuge der Elektromobilität, ist ein deutlicher Trend in Richtung CFK-Strukturen mit thermoplastischer Matrix erkennbar. Der Grund sind die erreichbaren kurzen Taktzeiten, die für eine Großserienproduktion zwingend erforderlich sind.
Industrielabor Funktionsoptimierter Leichtbau Hochschule Magdeburg-Stendal
M.Sc. Markus Müller, markus.mueller@h2.de, 0391-8864717
Zur Homepage des Industrielabors
Text und Bilder (soweit nicht anders benannt): Claudia Aldinger
Das KAT-Netzwerk unterstützt das Industrielabor Funktionsoptimierter Leichtbau seit 2009 insbesondere bei der Akquirierung von Fördermitteln für die Erweiterung der Ausstattung und die Finanzierung von Mitarbeiter:innen.