Von Claudia Aldinger | 30. November 2021
Internationale Forschungsprojekte sind an den vier Hochschulen für angewandte Forschung in Sachsen-Anhalt eine feste Größe. Die Hochschule Harz hat sich 2020 mit mehrfachem Erfolg im Programm Erasmus+ der Europäischen Union durchgesetzt. Prof. Hardy Pundt ist Leiter des Projekts Fostering Agriculture Rural Development and Land Management (FARM) mit Partnern aus ganz Europa.
Nein, ich habe bereits mehrere internationale Projekte durchgeführt oder war daran beteiligt. Ich forsche schon seit vielen Jahren zum Thema entscheidungsunterstützende Systeme, auch vor dem Hintergrund des Klimawandels. Dieser Bereich spielt überall auf der Erde eine Rolle.
Zum einen verschiedene Arbeitsweisen, neue Ansätze und neue Modelle kennenzulernen. Zum anderen endet Wissenschaft ja nicht an Landesgrenzen. Jeder, der zu einem Thema etwas zu sagen hat, sollte dabei sein.
Unsere Projektpartner kommen aus Nordmazedonien, Spanien, Zypern und Litauen. Auch dort gibt es wie in Deutschland die mit dem Klimawandel verbundenen Probleme in der Landwirtschaft und eine entsprechende Forschung. Als einen ersten Intellectual Output hatten wir uns zum Ziel gesetzt, eine Recherche zu digitalen, entscheidungsunterstützenden Systemen zu machen, die in der Landwirtschaft europaweit bereits eingesetzt werden. Unsere gemeinsame Recherche ergab rund 160 unterschiedliche Ansätze. Diese Vielfalt war eine neue, überraschende Erkenntnis für mich und ich allein hätte eine solche umfangreiche Recherche nicht machen können.
Die Recherche zu den computergestützten Systemen wird der Öffentlichkeit in Form einer digitalen Karte zur Verfügung gestellt - als wichtige Entscheidungshilfe für Landwirte und landwirtschaftliche Berater, Wissenschaftler:innen und andere Interessierte. Außerdem ist der Prototyp eines digitalen Systems geplant, das noch ungelöste Probleme in der Landwirtschaft in den Fokus nehmen soll. Mit vielen Expert:innen kann man natürlich bessere und nachhaltigere Ergebnisse erzielen als allein.
Ein solches Projekt ist immer ein großer organisatorischer Akt. Mal ganz abgesehen von der eigenen Forschungsarbeit inklusive Publikationen ist man dafür verantwortlich, dass die Projektpartner ihre Rechnungen rechtzeitig stellen, man hat Verantwortung für die Mitarbeiter und vieles mehr. Deshalb bin ich froh über jeden wissenschaftlichen Mitarbeiter, der mich unterstützt, und auch die Hilfe von der Hochschulverwaltung. Im FARM-Projekt konnte über die Finanzmittel eine wissenschaftliche Mitarbeiterin eingestellt werden, die wertvolle Projektarbeit leistet.
Ja, ohne das Application Lab gäbe es "FARM" sicher nicht, denn als Dozent hat man kaum die Zeit, um sich mit den vielen Forschungsprogrammen oder Initiativen auseinanderzusetzen: Wie muss das Konsortium aussehen? Welche inhaltlichen Schwerpunkte müssen gesetzt werden? Woher könnten Gelder kommen? Was muss während der Projektlaufzeit beachtet werden? Als Dozent, ohne Angestellte aus dem Mittelbau, ist das nicht zu schaffen. Hier muss eine Hochschule Unterstützung leisten, die durch das Prorektorat Forschung zusammen mit dem Application Lab schon gut gelingt.
Prof. Dr. Hardy Pundt
Geoinformations- und Datenbanksysteme an der Hochschule Harz
03943-659336, hpundt@hs-harz.de
Mehr zu seiner Forschung auf dieser Seite: https://www.hs-harz.de/hpundt/zur-person
Text und Bilder (soweit nicht anders benannt): Claudia Aldinger
KATalysiert: Die Konzeption der internationalen Forschungsprojekte und die Beantragung von Fördermitteln unterstützte das Application Lab der Hochschule Harz. Es ist Teil des KAT-Netzwerks für Wissens- und Technologietransfer in Sachsen-Anhalt.