Von Claudia Aldinger | 16. Dezember 2019
Kooperationen zwischen Studierenden und Unternehmen werden in Sachsen-Anhalt bereits seit einiger Zeit über so genannte Transfergutscheine gefördert. Dass sich das Programm gerade auch für Digitalisierungsvorhaben eignet, zeigen die Projekte von Prof. Lutz Klimpel an der Hochschule Merseburg. Im Sommersemester 2019 hatten Master-Studierende seiner Veranstaltung „Requirements Engineering & Scope Management“ den Auftrag, die Einführung einer Qualitätsmanagement-Software vorzubereiten.
Für die Wirtschaftsinformatiker hieß das konkret: Es sollten Systemgrenze und Kontextgrenze analysiert werden, um festzustellen, welcher Bereich beeinfluss- bzw. veränderbar ist und welcher nicht, aber dennoch auf das Projekt Einfluss hat. Diese Modellierung ist für einen erfolgreichen Digitalisierungsprozess unerlässlich. Wie das Projekt verlaufen ist, haben uns der Studierende Patrick Oertel und Dr. Jule Wenke Winkler jeweils aus ihrer Sicht geschildert. Jule Wenke Winkler ist im Carl-von-Basedow-Klinikum Saalekreis leitende Ärztin und beauftragt mit dem Hygiene- und Qualitätsmanagement.
Nein, die Zeit war ausreichend. Ich denke aber, dass die Aufgabe für ein solches Semesterprojekt immer klar definiert sein sollte, wie es auch bei uns der Fall war.
Es war eine intensive Zeit, aber auch spannend und sehr aufschlussreich.
Grundsätzlich waren wir schon gut vorbereitet. Wir hatten alle fachlichen Grundlagen in unserem Skript und kannten die Abläufe im Klinikum. Die Herausforderung ergab sich erst in der Anwendung, als es konkret werden musste. Was man entwickelt, muss ein funktionierendes Geschäftsmodell für diesen einen Fall ergeben. Angesichts der vielen Möglichkeiten eine Entscheidung zu treffen, ist dann doch nicht so einfach. Das zeigen auch die verschiedenen Lösungen, die unsere Gruppe vorgelegt hat.
Unter anderem dass Vieles eine Frage der Kommunikation und richtigen Abstimmung zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer ist.
Wir wollten eine externe Sicht auf das Thema. Da wir bereits eine Kooperation mit der Hochschule Merseburg haben, ergab sich in Gesprächen, dass dies eine passende Aufgabe für Studierende wäre und sich über das Transfergutschein-Programm machen ließe.
Wir sind unserem digitalen Qualitätsmanagement wieder einen Schritt näher gekommen. Dabei geht es hauptsächlich um ein digitales Maßnahmenmanagement, das bestenfalls mit dem digitalen Dokumentenmanagement verbunden sein bzw. daraus hervorgehen soll: Aktualisierungen sollen für alle sofort einsehbar sein, ohne Redundanzen und Widersprüche in den einzelnen Anweisungen.
Bisher passiert das alles per Hand in Papierform und dauert lang. Die 11 Studierenden-Gruppen haben zum Teil sehr unterschiedliche Ansatzpunkte und Vorgehensweisen vorgestellt. Manche Ergebnisse waren weniger geeignet, um sie in die Praxis umzusetzen, manche mehr. Ein Student arbeitet aufgrund dieses Projekts nun in meiner Abteilung als studentische Hilfskraft, um diese Ansätze weiter zu verfolgen und zu helfen, sie in die Tat umzusetzen.
Wir arbeiten auch weiterhin mit der Hochschule Merseburg zusammen und planen tatsächlich gerade ein neues Projekt.
KAT-Netzwerk an der Hochschule Merseburg | Transfergutscheine: Franziska Müller, 03461-462311, transfergutschein@hs-merseburg.de
Studiengang Wirtschaftsinformatik (Master): Prof. Dr.-Ing. Lutz Klimpel, 0179-1404346, lutz.klimpel@hs-merseburg.de
Carl-von-Basedow-Klinikum Saalekreis gGmbH: Dr. med. J. Wenke Winkler, 03461-271007, jw.winkler@klinikum-saalekreis.de
Text und Bilder (soweit nicht anders benannt): Claudia Aldinger
An der Hochschule Merseburg werden die Transfergutscheine mit Unterstützung von Franziska Müller vom KAT-Netzwerk vergeben.
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