Von Friedrich Engelmann | 27. Januar 2025
Drei Hochschulen vertraten das Kompetenznetzwerk für Angewandte und Transferorientierte Forschung (KAT) bei der 89. Ausgabe der Grünen Woche auf dem Berliner Messegelände. Vom 17. bis 26. Januar 2025 präsentierten die Hochschulen Anhalt, Harz und Magdeburg-Stendal an einem Gemeinschaftsstand unter dem Motto „Forschung für die Zukunft“ ihre Forschungsinitiativen. Die vielfältigen Exponate adressierten Themen der traditionsreichen Messe wie Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit.
Zu den 25 vorgestellten Projekten gehörte unter anderem die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz der Bundesrepublik Deutschland (BMWK) geförderte „Myzel Bike-Box“. Prof. Dr. Manuel Kretzer und Anna Gronemeyer arbeiten am Fachbereich Design der Hochschule Anhalt (HSA) an der Entwicklung von Lieferboxen aus Myzel - einem stabilen und witterungsbeständigen Pilzgeflecht. Diese eignen sich beispielsweise für den Transport von Gegenständen mittels Lastenfahrrad. Leguminosenbrötchen konnten die Besucher der Messe am Gemeinschaftsstand bei Vertretern des Studiengangs Ökotrophologie der HSA probieren. Das Backwerk enthält neben klassischem Weizenmehl auch Anteile von Leguminosenmehlen, die etwa aus Erbsen und Ackerbohnen gewonnen werden und ihm eine hochwertige Proteinzusammensetzung verleihen.
Ein Videospiel zocken und gleichzeitig etwas über eine ausgewogene Ernährung erfahren, konnten Messebesucher bei der Hochschule Harz. Das EXIST-geförderte Gründungsteam „bloomgeist“, das aus Studierenden und Alumni der Hochschule besteht, hatte sein Lernspiel „Ominous Stew“ (zu Deutsch: „Ominöser Eintopf“) im Gepäck, das rasanten Gamingspaß mit nachhaltiger Wissensvermittlung verbindet. Die Spieler werden dabei zu Restaurantbesitzern, die für jedes servierte Gericht, das auf die Ernährungsbedürfnisse der Gäste abgestimmt ist, wertvolle Punkte ergattern. Für Nervenkitzel während der kurzen Spiel-Runden sorgt der Battle-Modus, in dem zwei Spieler gegeneinander antreten und sich ein Punkte-Tauziehen liefern. Wird der Gegner zu übermächtig, kann dieser durch gezielte Attacken wie Stromausfälle oder Überflutungen geschwächt werden.
Bereits beim Ernteprozess setzt die Forschung von Prof. Dr. Carsten Cuhls an der Hochschule Magdeburg-Stendal (H2) an. Er beschäftigt sich damit, wie Reste aus dem Gemüseanbau umweltfreundlich kompostiert werden können. Dazu gehören stickstoffhaltig Gemüseteile wie Kohlblätter und Strünke. Sein NEmGem-Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Zum Wohle von Honigbienen entwickelt Jörg Schröder an der H2 ein System für die Echtzeiterkennung von Anomalien und Krankheitsbildern der Insekten. Unter dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz für die Bild- und Datenverarbeitung lassen sich beispielsweise parasitäre Milben erkennen, wie am Messestand demonstriert wurde.
Neben den drei KAT-Hochschulen präsentierten außerdem die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie das Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie ihre Forschungsideen am Gemeinschaftsstand.